Spannungsprüfer BO-A 2.0
Sichere Spannungsprüfung an Oberleitungsanlagen
Der BO-A 2.0 ist ein Spannungsprüfer für Bahnoberleitungsanlagen, der zur Feststellung der Spannungsfreiheit gemäß den fünf Sicherheitsregeln dient.
- Freischalten
- Gegen Wiedereinschalten sichern
- Spannungsfreiheit feststellen
- Erden und kurzschließen
- Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
Einsatz des BO-A 2.0
Der BO-A 2.0 wird überall dort eingesetzt, wo Elektroarbeiten an der Oberleitung und dem Oberleitungs-Versorgungsnetz im spannungslosen Zustand durchgeführt werden müssen. Darüber hinaus kommt er im Normalbetrieb der Anlagen zum Einsatz, wenn der Spannungszustand an der Oberleitung auf freier Strecke, im Bahnhof oder im Tunnel eindeutig festgestellt werden muss.
Typische Anwendungen umfassen das Messen am Fahrdraht, Tragseil, an Mastschaltern für Quer- und Längstrennungen sowie an Feeder-, Umgehungs-, Verstärker- und Speiseleitungen. Zu den Anwendern zählen Bahnnetzbetreiber, Unternehmen im Oberleitungs- und Gleisbau sowie Firmen, die für Gleissicherung, Freischaltung und Erdung der Oberleitung bei Baustellen verantwortlich sind.
Ausführungen von BO-A 2.0
Die Geräte sind erhältlich für Spannungsebenen von 15 kV, 11 kV und 25 kV sowie für Frequenzen von 16,7 Hz, 50 Hz und 60 Hz. Zusätzlich gibt es die BO-A DC-Variante für Gleichspannungen im Bereich von 100 V bis 3 kV DC (z.B. für DC-Oberleitungen von Straßenbahnen). Die Spannungsprüfer sind entweder als dreiteiliges Stecksystem oder mit Teleskopstange verfügbar. Die Gesamtlänge beträgt beim Stecksystem 4,7 m und bei der Teleskopstange 5,4 m.
Neben dem steckbaren System gibt es auch eine Ausführung mit Universaladapter, welcher es dem Kunden ermöglicht, seine bestehenden Erdungs- und Betätigungsstangen weiterzuverwenden.
Betriebsmittelfreigabe der Deutschen Bahn
Wie bereits sein Vorgänger, der BO-A, sowie der BO-A DC, der als Pendant für Gleichspannungsoberleitungen dient, hat auch der BO-A 2.0 die Bahn-Zulassung der Deutschen Bahn unter der Freigabe „3 Ebgw 02.71“ am 28.07.2021 erfolgreich bestanden. Damit ist die Deutsche Bahn ein Referenzkunde für weitere Bahnnetzbetreiber weltweit. Im Gegensatz zu den weltweit nach IEC 61243-1 vertriebenen BO-A 2.0 Geräten fordert der deutsche Markt zusätzlich die Erfüllung der VDE 0681-6, welche ebenfalls gewährleistet wird.
Die Sicherheitsfeatures beim BO-A 2.0
Der BO-A 2.0 ist mit einer umfassenden Eigenprüfvorrichtung ausgestattet, die bei jedem Einschalten über den Taster die Anzeigeelemente, die Batterie und die Auswerteelektronik überprüft. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, kann der Spannungsprüfer zusätzlich an einer spannungsführenden Leitung gegengeprüft werden, wenn eine solche zur Verfügung steht.
Eine helle, auch über die Entfernung der Teleskopstange gut ablesbare LED-Anzeige und ein deutlich hörbares akustisches Signal informieren den Bediener zuverlässig über den Spannungszustand der Oberleitung. Selbst bei Einsatz einer falschen Frequenz erkennt der BO-A 2.0 dies und macht den Anwender über die akustische Signalisierung darauf eindeutig aufmerksam.
Der BO-A 2.0 ist so konstruiert, dass er sogar in Grenzsituationen, bei freigeschalteter, aber nicht geerdeter Oberleitung und trotz parallel verlaufender spannungsführender Leitungen, den Spannungszustand sicher erkennt. Auch bei abgeschalteter und nicht geerdeter Oberleitung gewährleistet er eine sichere Spannungsüberprüfung.
Wird das Gerät nicht manuell über den Einschaltknopf eingeschaltet, sondern direkt in die Oberleitung eingehängt, so schaltet es sich automatisch ein, sobald Spannung an der Oberleitung anliegt. Der BO-A 2.0 warnt sofort optisch sowie akustisch vor der anliegenden Spannung. Je nach Ausführungsvariante ist diese Standby-Funktion vom Werk aus aktiviert oder deaktiviert.
Im Gegensatz zum Standard sind Geräte mit einer verlängerten Bereitschaftszeit erhältlich: Sie schalten sich nicht wie gewöhnlich nach 65 Sekunden automatisch ab, sondern erst nach 180 Sekunden ohne anliegende Spannung. Dies ist besonders hilfreich, wenn nach der Spannungsfreiheitsprüfung zusätzliche Zeit für das Erden und Kurzschließen erforderlich ist.
Vorgeschriebene Widerholungsprüfung
Die Berufsgenossenschaft schreibt in der DGUV V3 vor, dass Spannungsprüfer alle sechs Jahre einer Wiederholungsprüfung unterzogen werden müssen. Bei dieser Prüfung werden unter anderem die Ansprechschwellen des Geräts überprüft und die Langzeit-Lithiumzelle ausgetauscht, sodass beim üblichen Einsatz innerhalb der nächsten sechs Jahre kein Batteriewechsel erforderlich ist.
Unabhängig von der Wiederholungsprüfung muss vor jedem Einsatz eine Sichtprüfung auf mögliche Beschädigungen des Geräts durchgeführt werden. Zudem sollte anhand des Typenschilds überprüft werden, ob das Gerät für die am Einsatzort vorhandene Spannung und Frequenz geeignet ist.
Sicherer Transport im Gleisbett
Zusätzlich zu den Spannungsprüfern bietet Horstmann eine vielseitige Aufbewahrungstasche an, die sowohl als Tragetasche als auch als Rucksack verwendet werden kann. Ein wesentlicher Vorteil dieser Tasche ist, dass man beim Tragen im Gleisbett die Hände freihat. Ihre Warnfarbe und die reflektierenden Streifen sorgen dafür, dass die vorgeschriebene Warnweste nicht verdeckt wird. Bei Bedarf lässt sich die Tasche um eine zusätzliche Tragetasche erweitern, um beispielsweise eine Erdungsstange sowie die Erd- und Kurzschließgarnitur bequem zu transportieren.
Produktfeatures im Überblick
Die Produktmerkmale und den Nutzen für den Anwender können somit wie folgt zusammengefasst werden:
- Geringes Gewicht - Einfache Handhabung und Transport
- Vollständige Eigenprüfung - Maximale Sicherheit
- Einfaches Steck- und Teleskopsystem - Leicht und schnell einsetzbar
- Helle LEDs und laute akustische Signale - Gute Wahrnehmung unter allen Umgebungsbedingungen
- Stoßfest und kein Batterieaustausch notwendig - Wartungsfrei bei langer Lebensdauer
- Automatische Frequenzerkennung - Warnung bei Einsatz in Netzen anderer Frequenzen
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